Aufnahme mit Diktiergerät und Handy-App

Dieser Artikel ist ein Ausschnitt aus unserem eBook Aufnehmen, Abtippen, Analysieren – Wegweiser zur Durchführung von Interview & Transkription.

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Inhaltsverzeichnis dieses Artikels

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Grundsätzliche Tipps & Tricks zur Aufnahme von Interviews

Neben der Vorbereitung und Planung eines Interviews ist das richtige technische Equipment ausschlaggebend für den Erfolg. Insbesondere für die folgende inhaltliche Auswertung und Transkription ist eine möglichst störungsfreie Aufzeichnung des Gesprächs unerlässlich. Dementsprechend sind Fehler in diesem Bereich besonders ärgerlich, da durch sie bereits geleistete Arbeit unbrauchbar werden kann. Um dies zu verhindern, werden in diesem Kapitel die Tools für ein gelungenes Interview ausführlich erläutert.

Wie Sie in dem folgenden Abschnitt sehen werden, benötigen Sie für eine Aufnahme gar kein teures Equipment, es gibt viele einfache und preisgünstige Möglichkeiten, wie man z.B. das Handy als Diktiergerät nutzen kann und Interview so mit dem Handy aufnehmen kann.

Grundsätzlich ist es nicht zwingend notwendig, ein Interview aufzunehmen. Alternativ bieten sich Notizen an, die man während des Gesprächs anfertigt und auf deren Basis später eine Analyse durchgeführt wird. Allerdings ist eine Aufnahme mit anschließender Transkription wesentlich präziser. Darüber hinaus ermöglicht dieser Prozess dem Interviewer, sich voll und ganz auf das Gespräch zu konzentrieren. Dadurch entsteht eine natürlichere Unterhaltung, wohingegen ständiges Mitschreiben den Befragten ablenken und verunsichern kann.

Eine Aufnahme ist nicht zwingend notwendig – Notizen sind eine Alternative. Allerdings können diese vom Interview selbst ablenken. Bei einer Aufnahme ist der Interviewer konzentrierter und es entsteht eine natürliche Unterhaltung.

Ist die Entscheidung für die Aufnahme des Gespräches gefallen, steht als nächstes die Entscheidung für ein geeignetes Aufnahmetool an. Um die anschließende Transkription zu erleichtern und somit zu beschleunigen, ist die Audioqualität der entscheidende Faktor für die Wahl.

Aufnahme mit Diktiergerät und Mikrofon

Transkription in Medien und Journalismus

Bei der Aufnahme mithilfe eines Diktiergerätes gibt es grundsätzlich zwei Varianten: ein digitales Diktiergerät oder eines mit Kassette oder Mini-Disc. Hier ist ersteres zu empfehlen, da der Akku wesentlich länger hält und die Übertragung der Aufnahmen auf den PC einfacher ist. Alternativ kann für die Aufnahme auch eine Handy-App genutzt werden. Was dabei beachtet werden sollte und welche Apps geeignet sind, wird im anschließenden Kapitel thematisiert.

Das digitale Diktiergerät ist dem analogen vorzuziehen – der Akku hält länger und die Übertragung auf den PC einfacher.

Diktiergeräte mit Kassetten oder Mini-Discs sind ein mittlerweile etwas in die Tage gekommenes Verfahren, was aber manchmal trotzdem noch angewendet wird. Einige der älteren Geräte mit dieser Technik verbrauchen allerdings viel Strom und sind deshalb auf eine externe Stromversorgung angewiesen. Es besteht so bei diesen immer die Gefahr, dass die Aufnahme gestoppt wird, wenn die Stromversorgung unterbrochen wird. Analoge Diktiergeräte sind nicht mehr zeitgemäß und den digitalen Diktiergeräten qualitativ stark unterlegen.

Jedes digitale Diktiergerät hat sein eigenes Klangbild und somit individuelle Vor- und Nachteile; das eine beste Gerät gibt es dabei nicht. Man sollte beim Kauf allerdings nicht sparen, sondern sich für ein hochwertiges Diktiergerät entscheiden. Wichtig sind dabei Faktoren wie die Batterie-, bzw. Akkulaufzeit (vor allem wenn am Interviewort kein externer Stromanschluss vorliegt), eine gute Bedienbarkeit, das Vorhandensein aller nötigen Funktionen und insgesamt eine hohe Zuverlässigkeit. Einzelne Geräte sollten diesbezüglich miteinander verglichen werden.

Wichtige Faktoren bei der Auswahl von Diktiergeräten sind: Batterie- Akkulaufzeit, Bedienbarkeit und Vorhandensein der nötigen Funktionen.

Eine weitere sinnvolle Funktion, die vorhanden sein sollte, ist die automatische Aussteuerung bzw. das sogenannte „Pegeln“. Damit ist gemeint, dass die Aufnahmelautstärke während des Gesprächs automatisch angepasst wird.

Darüber hinaus kann auch mitgeliefertes Zubehör eine Rolle bei der Kaufentscheidung spielen. Ein externes Mikrofon ist beispielsweise immer von Interesse. Die meisten aktuellen Geräte haben zwar ausreichend gute, interne Mikrofone verbaut, sodass für Interviews unter üblichen Bedingungen (ruhige Umgebung, z.B. in Innenräumen) kein zusätzliches Mikrofon benötigt wird. Dennoch kann ein zusätzliches externes Mikrofon in manchen Situationen sinnvoll sein, z.B. wenn das Interview im Freien stattfindet oder wenn eine besonders hohe Audioqualität erreicht werden soll. Am besten eignet sich ein 3,5 mm Anschluss, da dieser mit allen gängigen Mikrofonen kompatibel ist. Darüber hinaus ist ein Fellwindschutz bei Außenaufnahmen unerlässlich, um Störgeräusche durch Wind zu minimieren.

Für Aufnahmen im Freien empfiehlt sich ein externes Mikrofon und ein Fellwindschutz – So lassen sich Störgeräusche in der Aufnahme vermeiden.

Ein weiterer Spezialfall sind Gruppeninterviews, da hier deutlich höhere Anforderungen an das Diktiergerät gestellt werden. Um die einzelnen Sprecher später gut unterscheiden und zuordnen zu können, braucht man ein Mikrofon mit ausreichendem Raumklang. Bei Gruppen ist zudem eher eine klare Betonung der Höhen und die Minimierung von Hintergrundrauschen wichtig, während bei Einzelsprechern ein tieferer Klang von Vorteil ist. Beim Kauf des Diktiergerätes sollte man also im Vorhinein eine grobe Vorstellung davon haben, welche Art von Gespräch geführt werden soll.

Das sollte beim Kauf bedacht werden: Je nachdem ob Einzelinterview oder Gruppeninterviews geführt werden, unterscheiden sich die Anforderungen.

Beim Kauf eines digitalen Aufnahmegerätes sollte außerdem darauf geachtet werden, dass die Datei am Ende in einem Dateiformat vorliegt, mit dem man weiterarbeiten kann. Bei längeren oder vielen Interviews, die hintereinander geführt werden sollen, spielt zudem die Speicherkapazität eine Rolle. Damit die Aufnahme auch über einen längeren Zeitraum, z.B. beim Transkribieren, angenehm anzuhören ist, sollte das Diktiergerät eine helle, detailreiche Aufnahme mit möglichst wenig Eigenrausch und Bass liefern.

Besonders angenehm anzuhören sind helle detailreiche Aufnahmen mit wenig Eigenrausch und Bass – das hilft beim Transkribieren.

Bei besonders relevanten Interviewpartnern empfiehlt es sich, die Aufnahme mit zwei Geräten parallel durchzuführen. Das Back-up-Gerät kann dabei auch eine günstige Alternative, wie z.B. das Smartphone sein. Was man bei der Aufnahme mit dem Smartphone beachten muss und welche Apps dafür geeignet sind, wird im nächsten Kapitel näher erläutert.

Die besten Diktiergeräte für die Aufnahme von Interviews

Digitales Diktiergerät 1536 Kbps von Tschisen

  • Preis: 29,99€ bei Amazon
  • Unterstützte Dateiformate: MP3, WAV, PCM
  • Akkulaufzeit: 12 Stunden Aufnahme
  • Speicher: 8 GB
  • Lieferumfang: Diktiergerät, USB Kabel, Benutzerhandbuch, Kurzanleitung


Das digitale Diktiergerät von Tschisen überzeugt auf den ersten Blick durch sein modernes und hochwertiges Design sowie seine kompakte Größe, welche ungefähr der eines Feuerzeugs entspricht. Das OLED-Display ist hochwertig verarbeitet. Auf dem Display werden alle wichtigen Informationen übersichtlich dargestellt und die Tasten sind selbsterklärend. Dadurch ist eine einfache Bedienbarkeit ohne lange Einarbeitungszeit garantiert.

Die zwei eingebauten Mikrofone erlauben eine dreidimensionale Aufzeichnung mit einer Reichweite von bis zu 10 Metern. Trotz intelligenter Audio-Rauschunterdrückung gibt es selbst bei guten Bedingungen leider ein leichtes Rauschen. Dafür überzeugt die Audioqualität bei erschwerten Aufnahmebedingungen.

Die Dateiübertragung an den PC kann problemlos per USB-Anschluss erfolgen, das Gerät wird als Mass Storage Device erkannt.

Grundig Digta 7 Starter Kit (mit DigtaSoft One)

  • Preis: z.B. 570,00€ bei Amazon
  • Unterstützte Dateiformate: DSS, DSS Pro, WAV und MP3
  • Akkulaufzeit: 25 Std.
  • Speicher: 2GB
  • Lieferumfang: Diktiergerät Digta 7, Netzteil 477, Akkupack 962, USBKabel, Etui, Handschlaufe, Fußschalter 540 USB, Swingphone 568 Jack, DVD-ROM mit PC-Software DigtaSoft One inkl. Lizenz für einen Nutzer


Bei dem Grundig Digta 7 Starter Kit handelt es sich um ein komplettes Einsteigerset für digitale Diktate. Das bedeutet, dass zusätzlich zum eigentlichen Diktiergerät auch ein Fußschalter, Kopfhörer und eine geeignete Software enthalten sind. Wenn man sehr viel Material hat uns sich dazu entscheidet, die Audioaufnahmen selbst zu transkribieren, ist der Kauf dieses Sets sinnvoll.

Nach einer anfänglich längeren Einarbeitungszeit geht die Bedienung gut von der Hand. Speziell am Anfang hilft der integrierte vereinfachte Modus für Einsteiger. Das hintergrundbeleuchtete LCD-Display ist auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar. Insgesamt ist die Verarbeitung jedoch nicht so hochwertig wie bei dem Gerät von Tschisen.

Die Tonqualität ist bei Innenaufnahmen zwar als sehr gut einzustufen, doch bei Außenaufnahmen schneidet das Konkurrenzprodukt von Tschisen besser ab. Insbesondere Wind macht dem Gerät Probleme und führt zu einer starken Verschlechterung der Tonqualität.

Der qualitative Unterschied zwischen Diktiergeräten und Apps ist kaum wahrnehmbar, weshalb sich die Anschaffung eines Diktiergerätes selten lohnt. Sollte kein Smartphone vorhanden sein, empfehlen wir aufgrund des wesentlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses den Kauf des Gerätes von Tschisen.

Die Anschaffung eines Diktiergerätes ist nicht zwingend erforderlich – Handy Apps sind häufig ausreichend.

Aufnehmen mit Handy-Apps

Abtipper.de - Aufnehmen mit Handy-Apps

Grundsätzlich spricht erst einmal nichts dagegen, das eigene Smartphone für die Aufnahme zu verwenden. Insbesondere im Rahmen von Bachelorarbeiten oder Masterarbeiten ist dies eine einfache und kostengünstige Möglichkeit. In den meisten Fällen ist die Qualität bei einem geeigneten Interviewort ausreichend, da in den heutigen Smartphones i.d.R. schon ein qualitativ hochwertiges Mikrofon eingebaut ist.

Handy-Apps sind eine kostengünstige Alternative – die Qualität ist dabei meist vollkommen ausreichend.

Wissenschaftliche Transkription:

Beim Aufnehmen des Interviews mit dem Handy sollte man jedoch Folgendes beachten:

  • Das Smartphone sollte während des Interviews in den Flugmodus geschaltet werden, damit keine eingehenden Anrufe oder Nachrichten das Gespräch, bzw. die Aufnahme stören können.
  • Bereits bei der Vorbereitung des Gespräches ist zu prüfen, wo genau am Smartphone sich das Mikrofon befindet, damit dieses auf den Gesprächspartner hin ausgerichtet werden kann.
  • Es sollte überprüft werden, ob auf dem Smartphone noch genüg Speicherkapazität frei ist, um das ganze Gespräch aufzuzeichnen. Falls der Speicherplatz nicht ausreicht, kann dieser ggf. durch eine SD-Speicherkarte erweitert werden.

Zur Aufnahme von Audios hat jedes Smartphone, unabhängig vom Betriebssystem (Android oder iOS), eine vorinstallierte Memo-, bzw. Diktier-App. Diese kann ganz einfach über das App-Menü aufgerufen und genutzt werden, allerdings bieten diese meist keine Zusatzfunktion. Es ist daher zu empfehlen, eine gesonderte App zu benutzen, die durch verschiedene Zusatzfunktionen die Qualität der Aufnahmen erhöhen kann.

In den meisten Smartphones sind Memo- oder Diktierapps vorinstalliert – allerdings meist ohne Zusatzfunktionen.

Da es eine Vielzahl von Diktier-Apps auf dem Markt gibt, haben wir verschiedene, sowohl für iOS als auch für Android getestet, um die Suche nach der passenden App zu erleichtern. Die besten stellen wir nachfolgend vor.

Empfohlene iOS-Apps für die Aufnahme von Interviews

Voice Recorder Pro (iOS)


Die Voice Recorder Pro App ist optisch an einen alten Kassettenrekorder angelehnt und bietet einige nützliche Features. So zeigt eine Nadel stets den Lautstärkepegel an, wodurch man während des Interviews mit einem Blick die Laustärke überprüfen kann. Da zudem die Lautstärke des Mikrofons einstellbar ist, können somit während des Interviews Anpassungen vorgenommen werden.

Darüber hinaus lässt sich die Aufnahme unmittelbar und problemlos per E-Mail verschicken oder bei einem der vielen verschiedenen Cloud-Anbieter, wie z.B. Dropbox, hochladen. Über Bluetooth oder WLAN ist die Übertragung direkt an den PC möglich. Zusätzlich lassen sich direkt in der App Notizen und Bilder zu der Aufnahme hinzufügen, falls man während oder nach dem Interview Gedankengänge und Ideen festhalten möchte. Die Aufnahme kann direkt in der App gekürzt und mit einigen Effekten bearbeitet werden. Außerdem kann beim Abspielen die Wiedergabegeschwindigkeit angepasst werden. Einziges Manko: die Bedienoberfläche der App ist bisher nur in englischer Version verfügbar.

Empfohlene Android-Apps für die Aufnahme von Interviews

Stimmrekorder Plus (Android)


Die kostenlose Version dieser App bietet keinen besonders großen Funktionsumfang, weshalb wir hier die Pro Version empfehlen. Für 3,99€ erhält man zusätzlich zu den Standardfunktionen die Verwendung von Bluetooth Mikrofonen, die Erhöhung der Lautstärke zur Verstärkung des Mikrofons und das Überspringen von geräuschlosen Abschnitten.

Smart Recorder (Android)


Die Smart Recorder App ist einfach zu bedienen und größtenteils selbsterklärend, bietet allerdings nur sehr begrenzte Funktionen. Das Überspringen von Gesprächspausen befindet sich noch in der Beta-Phase, funktioniert allerdings schon in den meisten Fällen. Als Speicherort kann aktuell nur der interne Speicher des Smartphones ausgewählt werden, d.h.  SD-Karten werden nicht unterstützt. Für die App spricht hierbei, dass die Aufnahmen eine gute Audioqualität besitzen; Selbst unter schlechteren Bedingungen wie z.B. bei Außenaufnahmen gibt es nur ein leichtes Rauschen.

Hi-Q MP3 Recorder (Android)


Die Hi-Q MP3 Recorder App bietet überaus viele Einstellungen, u.a. kann sogar eine Auswahl zwischen dem sensibleren Front-Mikrofon oder dem klareren, rückseitigen Mikrofon getroffen werden (Verfügbarkeit abhängig vom Gerät). Mithilfe der Widget Funktion können Aufnahmen direkt vom Homescreen gestartet und gestoppt werden. Darüber hinaus lassen sich die Lautstärke und zahlreiche weitere Qualitätsmerkmale einstellen. Die Aufnahmen lassen sich automatisch in der Dropbox oder auf Google Drive speichern, sodass ein Verlust der Aufnahme verhindert wird. Beim Abspielen gibt es außerdem die praktische Loop Funktion, um einzelne Stellen mehrfach hintereinander zu hören. Letztlich enthält die App auch die Option, 10 Sekunden in der Aufnahme vor- oder zurückzuspringen, was sich z.B. für die Transkription als überaus nützlich erweist.

Insgesamt bietet die Hi-Q MP3 Recorder App die meisten Funktionen. Für einfache Anwendungsbereiche ist jedoch auch die kostenlose Smart Recorder App geeignet.

Videoaufnahme oder Audioaufnahme des Interviews?

Transkription in der Filmproduktion

Dieser Abschnitt geht über die Audio- oder Videoaufnahme von Face-to-Face Interviews, also mit allen Teilnehmern in einem Raum. Wenn Sie sich über die Aufnahme von Telefonaten oder Videokonferenzen informieren möchten, dann finden Sie hier den ausführlichen Ratgeber zu Remote-Interviews.

Die Videoaufzeichnung eines Interviews kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, wenn neben dem Gesagten auch Informationen über visuelle Komponenten, wie z.B. Mimik oder Gestik erfasst und analysiert werden sollen. Diese sind insbesondere bei Gruppendiskussionen relevant, da nonverbale Signale Hinweise auf existierende Gruppendynamiken geben können. Hierzu zählen u.a. Blickkontakte, leichte Berührungen oder ein Senken des Blickes. Hinzu kommt, dass mit einer Videoaufnahme die Sprecherzuordnung erleichtert wird. Vor allem bei Gruppengesprächen kann dies ohne eine Videoaufnahme zur Herausforderung werden.

Videoaufnahmen eignen sich besonders bei Gruppendiskussionen – nonverbales Handeln kann so erfasst und analysiert werden.

Für Videoaufnahmen ist der Aufwand höher als bei reinen Audioaufzeichnungen, da bei der Raumauswahl zusätzliche visuelle Faktoren zu beachten sind. Der womöglich wichtigste Faktor ist hierbei die Beleuchtung. Mit ein paar Tipps und etwas Vorbereitung lassen sich mit einfachen Mitteln gute Ergebnisse erzielen. Beispielsweise sollte man das bereits im Raum vorhandene Licht nutzen, indem man den Befragten immer mit dem Gesicht zum Licht platziert. Hierzu können nicht nur die vorhandenen Lampen genutzt werden, sondern auch passives Licht durch Sonnenstrahlen, sofern ein Fenster vorhanden ist. Das Licht sollte für ein gutes Ergebnis nicht zu hart sein. Ein preiswerter Trick ist das Abmildern des Lichtes durch Butterbrotpapier, bei dem man allerdings unbedingt auf die Hitzeentwicklung achten muss. Zudem sind kleine Klemmleuchten eine günstige Alternative, um das Licht zu verbessern.

Einer der wichtigsten visuellen Faktoren bei Videoaufnahmen ist die Beleuchtung – dabei sollte vorhandenes Licht genutzt werden (Lampen, Sonne etc.).

Ein Grundwissen über die filmische Beleuchtung erweist sich oft als hilfreich. Die Grundregel geht dabei von einer 3-Punkt-Beleuchtung mit Spitzlicht, Führungslicht und Fülllicht aus.

Abgesehen von der Beleuchtung gibt es aber noch weitere Faktoren, die für eine qualitativ hochwertige Videoaufnahme ausschlaggebend sind. Zunächst einmal kann ein Stativ notwendig sein, um die Kamera an der geeigneten Position und auf einer sinnvollen Höhe zu fixieren. Zudem ist ein externes Mikrofon bei Kameras Pflicht, da die Soundqualität ansonsten nicht ausreichend ist. Alternativ kann der Ton auch parallel noch mit einem Diktiergerät aufgezeichnet werden. Um alle nonverbalen Signale gut erfassen zu können, sollte für den Befragten die klassische Interviewposition gewählt werden. Dies bedeutet, dass die Person an der Schnittstelle von zwei Dritteln im Bild platziert wird, mit der Blickrichtung immer in die offene Bildhälfte. Dadurch ist der Befragte stets gut zu erkennen und das Gesprochene wirkt natürlicher.

Bei der Videoaufnahme sollte unbedingt ein externes Mikrofon vorhanden sein.

Trotz der genannten Vorteile einer Videoaufzeichnung, gibt es auch einige Nachteile. Beispielsweise ist es viel schwieriger, eine Kamera während des Interviews zu ignorieren als ein kleines Diktiergerät oder Smartphone, das beiläufig auf dem Tisch liegt. Die Präsenz einer Kamera kann die Offenheit des Befragten hemmen und das Interview somit negativ beeinflussen. Zwar lässt sich dieser Effekt ein wenig abmildern, indem man die Kamera weiter entfernt aufstellt und auf die Zoom-Funktion zurückgreift, doch diese Methode kann zu Qualitätseinbußen führen. Nicht ohne Grund teilen viele Forscher die Ansicht, dass das weniger auffällige Gerät, also das Diktiergerät, bei der Aufzeichnung einer Interviewsituation bevorzugt werden sollte.

Nachteil an Videoaufzeichnungen: Präsenz einer Kamera kann leicht ablenken oder auch hemmen.

Ein weiterer Vorteil einer reinen Audioaufzeichnung besteht darin, dass Audiodateien deutlich weniger speicherintensiv sind. Bei Videoaufzeichnungen kann dies insbesondere bei langen oder bei einer Vielzahl von Interviews zum Problem werden. Demzufolge sind unter Umständen auch die Nachbearbeitung und die Transkription aufwändiger.

Abschließend lässt sich festhalten, dass von einem methodischen Standpunkt aus Videoaufzeichnungen dann relevant sind, wenn keine formulierten, konkreten Hypothesen getestet werden sollen, sondern wenn es um die Erforschung von unbekannten Zusammenhängen geht, wobei sich die Forschungsfragen erst während der Untersuchung ergeben. In solchen Fällen ermöglicht ein Video aufgrund seiner Multicodalität neue Perspektiven.

Videoaufzeichnungen sind dann sinnvoll, wenn keine konkrete Hypothese getestet wird, sondern wenn es um die Erforschung von unbekannten Zusammenhängen geht – Die Wahl des Aufnahmegerätes hängt somit auch vom Forschungsansatz ab.

Die Wahl des Aufzeichnungsmediums hängt somit vom Forschungsansatz ab und sollte daher im individuellen Fall beantwortet werden. Für die meisten Zwecke reicht eine Audioaufzeichnung vollkommen aus und ist aufgrund des geringeren Aufwandes und der leichten Handhabung praktikabler und empfehlenswerter. Für Gruppengespräche ist eine Videoaufnahme jedoch von Vorteil, insbesondere wenn eine korrekte Sprecherzuordnung benötigt wird. Finden Sie hier weitere Informationen über die

Wie kann ich mit dem Handy Gespräche aufnehmen?

Es ist grundsätzlich sehr einfach möglich, mit dem Handy Gespräche aufzunehmen. Neuere Smartphones können dies in einer sehr guten Tonqualität und auch der Speicherplatz reicht selbst für lange Gespräche.

Bei der Auswahl der App kommt es darauf an, ob ein Diktat, ein Interview oder ein Telefonat aufgenommen werden soll. Für ein Interview eignen sich die vorinstallierten Apps „Sprachmemos“ (iOS) oder „Diktiergerät“ (Android) gut.

Wenn ein Diktat klar und deutlich gesprochen wird, dann funktioniert auch die eingebaute Spracherkennung bereits ganz gut, z.B. bei Apple Siri mit der vorinstallierten App „Notizen“.

Telefoninterviews kann man mit diesen Apps nicht aufnahmen, dafür benötigt man andere, teils kostenlos erhältliche Apps für Remote-Interviews.

Welche Aufnahme App kann man als Diktiergerät verwenden?

Bei allen Handys gibt es voreingestellte Apps, die eine Diktierfunktion haben. Bei iOS heißt die App „Sprachmemos“, bei Android „Diktiergerät“. Diese Apps eigenen sich gut, um Gespräche wie z.B. Interviews aufzunehmen.

Telefonate oder Videogespräche kann man mit diesen Apps kann aufnehmen. Dafür benötigt man andere, teils kostenlos erhältliche Apps für Remote-Interviews.

Gibt es eine Aufnahme App, die gleich mitschreibt?

Grundsätzlich lassen sich die meisten Aufnahme Apps mit der im Handy eingebauten kostenlosen Spracherkennung, z.B. Siri bei Apple, nutzen.

Die unmittelbare Umsetzung klappt als Text klappt vor allem dann gut, wenn ein Sprecher ohne Dialekt und Störgeräusche langsam, klar und deutlich spricht. Bei Interviews oder Gruppengesprächen funktioniert die Spracherkennung noch nicht gut und auch bei der Rechtschreibung und Zeichensetzung muss man noch Abstriche in Kauf nehmen. Es ist zu erwarten, dass sich die Spracherkennung in den nächsten Jahr stark verbessert.

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